Die Geschichte der Gruppe Wirsing

1988 - 1989

Im Februar des Jahres 1988 kamen Günther Stemmler (damaliger Leiter des Lehrlingskabaretts "Die COBOLde") und Stefan Jähnert (damaliger Leiter des Lehrlingssingeclub "Discipulus") auf die Idee, ein neues "Volkskunstkollektiv" (so hieß das zu DDR-Zeiten) zu gründen. Dieses sollte aber etwas Besonderes - eine Mischung aus Singeclub und Kabarett - sein. Die Gruppe "Wirrsing" ("Wirr" steht für den Kabarett- und "Sing" für den Singeclub-Anteil) ward geboren. Zu den weiteren Gründungsmitgliedern zählen Steffi Fischbach und Sibylle Wahlicht. Der erste Auftritt fand am 11.04.1988 im Volkshaus Gera-Liebschwitz mit einem 30-minütigem Programm statt.

Im Mai 1988 sah Stefan eine junge Frau mit Gitarre auf der Bühne des früheren Bergarbeiter-Klubhauses (heute: Gaststätte "Heinrichsbrücke") und lud sie zur Probe ein. Somit war ein weiteres Mitglied, Birgit Thomas, gefunden. Im August/September 1988 erfolgte die Einstufung der Gruppe vor der Abteilung Kultur mit dem Prädikat "Oberstufe - sehr gut" (höchste Einstufung für Amateurkünstler der DDR!). (Diese Einstufung war zu jener Zeit sehr wichtig, um für öffentliche Auftritte Honorare erhalten zu dürfen. Die Honorare waren festgelegt und nicht frei wählbar. Aber niemand hat sich daran gehalten, nur bei Auftritten vor den "gesellschaftlichen Organisationen".) Im Frühjahr 1989 wurde der "Wirrsing" als "Volkskunstkollektiv" vom VEB Datenverarbeitungszentrum Gera als Trägerbetrieb übernommen. (Dies musste sein, da die Gruppe auch an größeren Veranstaltungen teilnehmen wollte, z. B. Arbeiterfestspielen - 1990 sollten diese in Gera stattfinden. Auch wurden somit finanzielle Mittel aus dem Kulturfonds des Betriebes für die "Künstler" bereitgestellt.) Sibylle verlies ca. in der Mitte des Jahres 1989 die Gruppe wegen eines Mannes, den sie heiratete und mit ihm nach Berlin zog. Kurzfristig kam noch ein Techniker und ein Klavierlehrer dazu, aber beiden kamen nie so richtig zum Einsatz, denn es kam die Wende. Dieses Ereignis führte leider dazu, dass kein Mensch mehr für Volkskunstkollektive aus der DDR so richtig Interesse zeigte.

 

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